Wird auch von Kobalt verwaltet: Moderat (Foto: Presse)

Kobalt hat einen Lizenzvertrag mit Meta nicht verlängert, demnächst müssen Facebook, Instagram und co. bis zu 700.000 Songs löschen. 

Der Musikrechteverwalter Kobalt zieht Konsequenzen aus dem Revenue-Geschäft mit dem Social-Media-Konzern. Undurchsichtige Ausschüttungen, pauschale Vergütungen ohne Abrechnungen pro Klick, keine Möglichkeit für Labels und Musiker:innen, Statistiken auszulesen, gehören zu den Gründen, die die Kobalt dazu bewogen, den Stecker zu ziehen. 

Nach monatelangen Verhandlungen konnte keine Einigung mit der Instagram-Mutter Meta erzielt werden, wie ein geleaktes Dokument zeigt.

Kobalt ist einer der größten Musikkonzerne weltweit, er wurde von Wired 2015 als der größte Independent Verlag im Vereinigten Königreich bezeichnet, und hinter Sony/ATV der größte Verlag in den USA. Dabei ist Kobalt selbst eigentlich kein Verlag, denn Kobalt besitzt keine Rechte an Songs. Der 2000 gegründete Konzern verwaltet lediglich als Dienstleister die Rechte von Labels und Künstler:innen, vermittelt zwischen ihnen und Nutzern und wickelt ab. 

Unter den Künstler:innen, die von Kobalt verwaltet werden, finden sich Acts wie die Pet Shop Boys oder Beyoncé, aber auch Nicolas Jaar, Todd Terje, Maya Jane Coles oder Moderat

Kobalt ist der erste Musikkonzern, der drastische Maßnahmen aus dem Revenue-Geschäft zieht und sich mit Facebook, Instagram und co. anlegt. Inwiefern es weitergeht, und wie Meta mit den auslaufenden Lizenzen umgehen wird, ist noch nicht klar.

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