Vertere x ANSON’S (Foto: Presse)

From head to toe in schwarz gekleidet ist die dominierende Assoziation, die prompt bei dem Gedanken an die Berliner Underground-Techno-Szene aufkommt. Weg vom roughen Bunker-Look und hin zu farbenfrohen Streetwear-Teilen, aber Hauptsache einen Ausbruch aus den schon längst veralteten „Bloß nicht lächeln”-Attitüden streben die beiden Gründer des Berliner Modelabels VERTERE an. Uli Hasselmann und Jonas Michalak beantworten uns exklusive Fragen zur Entstehung der Brand und zur neuen Kollektion, die in Kollaboration mit dem Label ANSON’S entstanden ist. Außerdem berichten sie von ihrer eigenen Partyreihe in Berlin und schildern ihre Wünsche für die Zukunft. Ganz nach der Devise: Still here. 



Die Idee für das Modelabel hattet ihr schon einige Zeit, bevor sie umgesetzt wurde. Den endgültigen Entschluss habt ihr auf dem Garbicz in Polen gefasst, 2017 startete der Onlineshop. Gab es einen bestimmten Auslöser bzw. einen bestimmten Anreiz, durch den die Idee entstanden ist? War es vielleicht ein bestimmter Song oder ein unbequemes Outfit, das einer von euch auf einer Party getragen hat?

Haha, gute Frage! Vielleicht war es tatsächlich der Fall, dass am fünften Festivaltag die Klamotten nicht mehr allzu fresh waren und wir ein Bedürfnis nach etwas neuem hatten. Nichtsdestotrotz waren wir schon länger der Meinung, dass Mode, insbesondere Streetwear aus Deutschland, zu dem Zeitpunkt absolut unterrepräsentiert war. Heutige Generationen und wir selber auch sind auf der Suche nach Brands und Labels mit denen man sich identifizieren kann und die nahbarer sind als zum Beispiel US-Bigbrands. So kam die Idee zu Vertere Berlin – eine Streetwear Brand aus dem Herzen der Berliner Technoszene.

Gibt es bestimmte Musiker*innen oder Akteur*innen aus der Szene, die euch durch ihren Style inspiriert haben?

Inspiration findet man in der Szene an wirklich jeder Ecke. Ob Club Flyer, alte Plattencover oder spacige Song Vocals. Wir wollten Alternativen schaffen zu dem damaligen „black on black alles ist super serious” Klamottentrend in der Berliner Szene und einfach coole, entspannte und nicht allzu ernste Styles anbieten, die man auf einer Rave, einem Date oder selbst im Daytime Job tragen kann.

Wie kam es zu der Kooperation mit ANSON’S?

ANSON’S war einer unserer ersten Handelspartner, ein early Supporter sozusagen. Wir finden es super, wie sich ANSON’S in den letzten Jahren vom Markensortiment entwickelt hat und wir sind stolz darauf ein Teil davon zu sein, deshalb waren wir sofort dabei. Das Thema der Mini-Kollektion ist eine Anlehnung an unserer Berliner Partyreihe “Strictly Dancefloor Business”.

Wie sah der gemeinsame Workflow mit ANSON’S aus?

Zusammen mit ANSON’S haben wir die Idee entwickelt eine farbenfrohe Kollektion für den Sommer und die Festivalseason zu erschaffen. Es wurden Moodboards und erste Skizzen besprochen, die dann recht schnell zur fertigen Kollektion geführt haben. Raus kamen psychedelic All-over-patterns, Foto-Prints und Statement Shirts – alles im sportlichen Fit, ideal für einen entspannten Sommer unter der Diskokugel.

Einige Teile der neuen Kollektion tragen den Aufdruck „Still here”, was genau steckt dahinter?

Das ist sicherlich etwas zweideutig, was natürlich gewollt ist. “Still here” steht für die Clublandschaft und die Szene, die nach Corona immer noch am Start ist und sich teilweise auch auf tolle Art weiterentwickelt hat. Im Partykontext ist “Still Here” natürlich auch ein Statement was morgens um neun Uhr in den Club passt.


Was ist euer Ziel, wo soll es noch hingehen?

Wir wollen unserer Linie treu bleiben und weiterhin einfach gute und inklusive Mode machen, die in den Club sowie auf die Straße passt. Elektronische Musik ist international seit Jahren eines der größten cultural movements. Wir wollen als Vertere Berlin die go-to Streetwear Brand für die internationale Community und alle Enthusiasten sein – entstanden aus dem Herzen der Szene.

Plant ihr zu expandieren, weitere Kooperationen oder vielleicht auch Pop-Up Stores zu eröffnen? Oder soll es beim Onlineshop bleiben?
Aktuell ist eine sehr dynamische Phase für uns. Nach der Kollektion mit ANSON’S stehen in diesem Jahr noch ein paar extrem coole Artist- und Label-Collabos an, auf die wir uns sehr freuen. Wir planen auf jeden Fall einen Pop-Up Store in Berlin, sobald wir die nötige Zeit dafür haben. Bis dahin laden wir alle, die mal hallo sagen wollen auf unsere Partyreihe im ÆDEN Berlin ein.

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