Michael Mayer im Kompakt-Laden (Foto: Privat)
Seit Dekaden repräsentiert Michael Mayer als einer der prominenteren Vertreter des Kompakt-Umfelds den Klang der Kölner Schule. Der gebürtige Offenburger wurde im Schwarzwald zwar zuvorderst mit Disco sozialisiert, seinen Produktionen und DJ-Sets nähert er sich aber undogmatisch an: Alles ist möglich, solange es melodisch bleibt und nicht in stupides Geballer ausartet.
Nach Köln zog er unter unter anderem, weil Berlin kurz nach der Wende nicht nur überfüllt von DJs war, sondern auch den nötigen Komfort vermissen ließ: Funktionierendes Telefon? Fehlanzeige. Kohleheizung? Check. In der neuen Ausgabe von Meine Stadt wird klar, warum Mayer die Rheinmetropole so schätzt: Kulinarische Vielfalt, der Triumph über den inneren Schweinehund und eine Rückkehr an die Front im karrierebildenden Plattenladen.
Bakkal
Bakkal ist einer von vielen türkischen Supermärkten in Köln, aber ich gehe am liebsten da hin. Er liegt auf meiner bevorzugten Einkaufsmeile, der Venloer Straße in Ehrenfeld. Von da ist es auch nicht weit bis zu Atlas. Da gibt es zweimal in der Woche frischen Fisch und Meeresfrüchte vom Pariser Großmarkt Rungis.
Neptunbad
Es ist die reine Freude, im Neptunbad Sport zu treiben. Dieses schmucke Jugendstilgebäude beherbergt ein geradezu lächerlich gepflegtes Fitnessstudio, Saunen und Bäder. Da geht selbst mein innerer Schweinehund gerne hin. Mon petit luxe.
Gewölbe und Bar Zum Scheuen Reh / Westbahnof
Den Gegenden um Bahnhöfe haftet meist etwas Gammeliges an. Nicht so am Kölner Westbahnhof – anders als bei Monopoly gibt es bei uns nur einen Süd- und Westbahnhof. Im Westbahnhof befinden sich gleich zwei wichtige Institutionen des Kölner Nachtlebens: Mein Lieblingsclub Gewölbe und die Bar Zum Scheuen Reh. In letzterer lässt es sich auch bestens FC-Spiele gucken.
Akira
Ich schwöre: Es gibt nirgendwo in der Welt so leckeres Agedashi Tofu wie bei Akira – auch nicht in Japan. Dieses kleine Restaurant zählt seit über einem Jahrzehnt zu meinen wichtigsten Ernährern. Die bezaubernde Dackeldame des Hauses, Mokka, gehört quasi zu unserer Familie.
Weinpunkt
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein. Im Weinpunkt auf der Antwerpener Straße ist man da ganz meiner Meinung. Carsten und Ronny haben eine tolle Auswahl an deliziösen Weinen und Rachenputzern zu äußerst fairen Preisen und sind immer für einen kleinen Schnack zu haben.
Kompakt
Es mag wenig überraschen, dass der Kompakt-Plattenladen zu meinen Lieblingsorten zählt. Ein etwas weniger bekannter Fakt ist, dass ich mich seit Januar – nach über 20 Jahren Pause – wieder aktiv um den Laden und Webshop kümmere. Was anfangs als Anti-Corona-Depressions-Strategie gedacht war, hat sich schnell wieder zur Herzensaufgabe entwickelt. Es tut gut, wieder an der Front zu sein.
