Florian Schneider von Kraftwerk ist tot. Die Nachricht zirkulierte heute in den sozialen Medien, unter anderem im Feed von Robert Görl, bis sie von Billboard bestätigt wurde. Schneider wurde 73 Jahre alt und erlag einem Krebsleiden.
Florian Schneider gründete 1970 gemeinsam mit Ralf Hütter Kraftwerk. Wie kein anderer Act der siebziger Jahre konzentrierten sich Schneider und Hütter und eine Reihe weiterer, wechselnder Bandmitglieder auf die damals neuartigen elektronischen Instrumente. Sie gehörten zu den ersten Künstlern, die mit Drumloops und maschinell reproduzierten Rhythmen arbeiteten. In der Nachkriegszeit waren Kraftwerk die erste international erfolgreiche Band aus Deutschland, die sich mit ihren künstlichen Klängen und ihrer Sehnsucht nach der Verschmelzung von Mensch und Maschine von der angloamerikanischen Rockmusik der Zeit absetzte.
Zu den wichtigsten Veröffentlichungen von Kraftwerk gehören die Alben Autobahn (1974), Trans Europa Express (1977) und Die Mensch-Maschine (1978). Für Techno und Electro war besonders das Album Computerwelt (1981) wichtig, das eine starke Resonanz in der afroamerikanischen Community Detroits erzeugte und unter anderem den jungen Juan Atkins inspirierte.
Florian Schneider verließ Kraftwerk 2009, um sich auf seine Familie zu konzentrieren. Für 2020 planten die verbliebenen Mitglieder von Kraftwerk eine Tour, die wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste.