Am 31. Mai schließt das Prince Charles während des Sommers und baut um. Das gaben dessen Macher heute Nachmittag auf der Facebookseite des Berliner Clubs bekannt. Ab Juni sollen die Räumlichkeiten umgebaut und der Clubbetrieb daher eingestellt werden, dann wollen die Betreiber*innen mit „neuem Konzept, Gewand und Elan” zurückkehren, wie sie schreiben.

Bis jetzt stellte das Prince Charles der Berliner Techno-Monotonie ein starkes House- und Hip Hop-Programm entgegen. Besonders leidenschaftlich verfolgte der Kreuzberger Club klassischen, US-amerikanischen House. Tony Humphries, Lil Louis, Chez Damier, Louie Vega, Osunlade, Theo Parrish und Moodyman traten dort auf. Als Promoter waren dort besonders Horse Meat Disco oder J.A.W präsent, White, Permanent Vacation, Hivern Discs oder Lobster Theremin veranstalteten dort Labelpartys, die queere und sexpositive Szene war mit Mint oder Pornceptual präsent.

Architektonisch setzt sich der Club mit seiner Betonoptik und der Bar im Swimmingpool von der Ruinenästhetik vieler Berliner Läden ab. Wo andere Veranstalter sich stärker an das internationale Publikum richteten, wurden das Prince Charles überdurchschnittlich stark von Locals frequentiert.

Im genannten fb-Post heißt es: „Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern, die mit ihrem tatkräftigen Einsatz das Fundament für jeden Abend geschaffen haben, bei allen Künstlern, die mit ihrer Musik und Kunst den Raum zum Leben erweckt haben, und natürlich bei allen Gästen, die über die Jahre eine Gemeinschaft erschaffen und uns begleitet haben.”

Richtigstellung 8.5., 18:57 Uhr: In einer früheren Version des Artikels hieß es aufgrund eines Übersetzungsfehlers, dass das Prince Charles schließt. Das ist falsch. 

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