In seinen ersten Singles verband James Holden den psychedelischen Irrsinn des Psytrance mit der Sensibilität für klangliche Nuancen der Minimal Music zu monströsen Party-Smashern. Auf seinem Debütalbum nahm er die Loopstruktur der Clubmusik auseinander. Auf dem zweiten Album ließ er die flächigen Pattern von Ambient auf dadaistisches Geklimper treffen.
Für sein drittes Album ist Holden nun Teil eines fünfköpfigen Ensembles nach dem Vorbild von Jazzhelden wie Pharoah Sanders geworden. Das Album beginnt mit der Beschwörung eines Chors, die von den tiefen Stößen einer Tuba begleitet wird. Dann entsteht aus einem Wirrwarr von Gitarren und Flöten eine tranciges Driften, das in einen schwelgerischen Folksong mündet. Wenn das Quintett eine musikalische Form als solche erkennt, wird diese in einzelne Töne zerlegt, die sich unerwartet zu etwas Neuen formen. Dabei geht es ihm nicht um Zerstörungswut, sondern um einen Blick ins Surreale, in einen Raum jenseits von dem, was wir als Musik kennen.
Stream: James Holden & The Animal Spirits – Each Moment Like The First