Der Amplitudenverlauf des VCAs [Voltage Controlled Amplifier = spannungsgesteuerter Verstärker] wird geformt mit der klassischen ADSR-Hüllkurve [Attack & Decay, Sustain & Release] – muss er aber nicht. Von der Hüllkurve kann ebenfalls der Filter geformt werden. Der Filter klingt wie man es von den Roland-Filtern der damaligen Zeit kennt: fett! Und er ist mit einer Resonanz ausgestattet, die – voll aufgedreht – Zähne ziehen kann. Die Hüllkurve kann von schnell und snappy bis zu butterweich alles präzise realisieren. Super simples Layout, aber deadly effective.
Erst als ich den Trigger-Out der 808 als Clock-Signal für den (genialen) internen Sequencer der 101 testen wollte und mich zunächst ausschließlich auf den Suboszillator konzentriert habe, fing ich an zu verstehen, was so oft an diesem Synthesizer gepriesen wird. Das Zusammenspiel aus Cut-off-Frequenz, Resonanz und dem Suboszillator, in einer Oktave unterhalb des Hauptoszilators, bringt umgehend Green-Velvet-Basslines hervor. Man landet aber auch ganz schnell mal bei Robert-Hood-Sequenzen. Das Herzstück ist der interne Sequencer, in den man in Real-Time Noten einspielen kann und diese werden dann durch den Trigger-Out der 808, oder auch anderer Roland-Geräte, synchronisiert abgespielt.
Stream: Robert Hood – SH.101
Ich versuche so wenig wie möglich MIDI aus meinem Rechner an die Hardware zu schicken, daher kommt mir diese Variante der Synchronisierung sehr gelegen. Über Latenz muss man sich keine Gedanken machen. Durch das Einspielen von Noten direkt in den Sequencer, dem Modulieren des Filters durch den internen LFO und der zusätzlichen Verwendung von Effekten (wie etwa Delay/Reverb) kommt man relativ einfach zu brauchbaren Ergebnissen.