Die erste, sehr gute Kamera auf Phantasy Sound, dem Label von Erol Alkan, war dem britischem Avantgarde-Techno mit Acts wie Autechre oder Sabres of Paradise verpflichtet. „Ventoux“ ist Kameras amerikanische Platte. Sie setzt da an, wo sich aus dem Detroit-Sound ein strenges, analytisches, durch und durch technoides Soundverständnis herauskristallisiert hat. Bei „Consignia“ und „MFI5“ ringt eine minimale Strenge mit ravigen Akkordwechseln wie einst bei Dan Bell. Der Titeltrack taucht in die Melodiewelt des Detroit-Sounds ein. In dem Moment, in dem die Klänge greifbar werden, lösen sie sich auf. Über die einzelnen Stücke hinaus faszinieren Kameras unterkühlte, spröde Klangoberflächen, die an Produktionen von Simon Haydo erinnern.
Stream: Kamera – Ventoux