burger
burger
burger

Fatima Al-Qadiri

Brute (Hyperdub)

- Advertisement -
- Advertisement -

 

Fatima Al Qadiri, geboren im Senegal, aufgewachsen in Kuwait und inzwischen wohnhaft in den USA , ist anscheinend sauer, stinksauer. Der Titel des zweiten Soloalbums der Konzeptkünstlerin, die auch Musik macht, lässt sich mit „Rohling“ oder „Grobian“ übersetzen. Es geht darauf um Autorität, Staatsgewalt sowie die Beziehungen zwischen Bürgern und zunehmend militarisierter Polizei, und der Titel meint wohl vor allem letztere, möglicherweise speziell die ihres aktuellen Heimatlands. Brute ist jedenfalls grimmig, düster, auch verzweifelt, mit einer Klangpalette, die weniger „fernöstlich“ konnotiert als die des Vorgängers Asiatisch, mit dessen Plastikversionen von Asienklischees, aber ähnlich absichtlich an Industriepresets angelehnt, wie sie kürzlich auch Stefan Goldmann in seinem hochinteressanten Album Industry erkundete. Nur dass das hier weitgehend beatloses, waberndes und dröhnendes Wütendsein über die Zustände heute ist, wo Ordnungskräfte friedliche lokale Proteste zerschlagen im Interesse eines globalisierten Großkapitals. Eine dringend benötigte politische Positionsbesetzung in elektronischer Musik. Und eine ästhetisch enorm spannende dazu.

 


Stream: Fatima Al QadiriBattery

In diesem Text

Weiterlesen

Features

A100 in Berlin: Nie wieder Autobahn

Berliner Clubs und Initiativen haben wieder gegen den Ausbau der A100 demonstriert – wir haben uns vor Ort umgehört.

Waking Life 2024: Der Schlüssel zum erholsamen Durchdrehen

Das Waking Life ist eine Anomalie in der Festival-Landschaft, was programmatischen Anspruch und Kommerzialität anbetrifft. Wir waren dabei.

Stimming auf dem Beethovenfest: „Mein Statement für die Gewaltenteilung”

Stimming setzte sich beim Beethovenfest für Demokratie ein und ließ 22 Leute gegen seine Synthesizer antreten. Was es damit auf sich hat, hat er uns im Interview verraten.