Mit neun Jahren fing sie an, Vinyl zu kaufen und seit ihrem vierzehnten Lebensjahr ist Aleksandra Skwarc alias Bonnie regelmäßig in Clubs zu finden – vor allem hinter den Decks. Nachdem sie sich im Hamburger Golden Pudel ihre ersten Sporen verdiente, ging es bald nach Berlin, wo sie unter anderem regelmäßig in der Scala auflegte. Mittlerweile ist sie vor allem mit ihrer Musikagentur musique couture aktiv und arbeitet an der Schnittstelle von Mode und Clubkultur. Die wichtigste Zeitschrift, sagt sie, sei neben der Groove die französische Ausgabe der Vogue. Was aber genau macht so eine Musikagentur? “Die Modewelt arbeitet mit Musikberatern, die sich auch gut in der Clubszene auskennen. Das ist das, was ich mache: Mixe für Fashion Shows, DJ-Sets auf Events und Playlisten für Concept Stores.” Es gebe zwischen Modewelt und Clubkultur mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, meint Bonnie – bei Chanel-Shows liefen da auch schon mal Kompakt– und Cómeme-Releases im Hintergrund.
Wie aber wird so ein Mix für eine Fashion-Show eigentlich programmiert? “Die werden im Studio produziert und nicht live auf der Show gemixt”, verrät Bonnie. “Ich machen für jede Show und jedes Label eine maßgeschneiderte neue Konzeption. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, treffe ich mich mit Designern und überlege mir eine Soundfarbe. Meine Inspiration bei der letzten Show war der Film Picnic At Hanging Rock aus dem Jahr 1975. Ich habe vom Soundtrack den Titel des rumänischen Panflötisten Gheorghe Zamfir mit Caribou, Four Tet und Max Cooper gemixt. Das alles überlege ich mir schon Wochen vor der Show und bin dann eine vorher Woche im Studio. Eine Show ist meistens nur 13-15 Minuten lang, da gibt es keinen Raum für Experimente oder minutenlange Übergänge während der Show. Intro, Mainmix und Final: das muss alles sitzen. Das würde ich nie live mixen wollen, da bleibt ja einem das Herz stehen vor Aufregung!”
Während eines DJ-Sets im Berliner Nobelkaufhaus KaDeWe kam Bonnie auch das erste Mal mit Scott Matthew in Kontakt, besser gesagt: Mit dessen Manager, der ihr eine CD des Australiers in die Hand drückte. Die war zwar schnell vergessen, dafür lief wenig später im Büro Matthews Cover des Whitney Houston-Stücks “I Wanna Dance With Somebody”. Die Neugier Bonnies war geweckt und als eine Remix-Anfrage für “Ruined Hearts” von Matthews Anfang 2015 erschienenem Album This Here Defeat eintrudelte, zögerte sie nicht lange. Ihr “Dreamix” des Stücks will dieses aber nicht auf den Dancefloor schubsen: “Es ist eher so Musik, wenn man nach einem Clubbesuch im Taxi nach Hause fährt und der Taxifahrer mit 70 Sachen durch die Nacht düst”, erklärt sie. Wir haben Bonnies Remix als exklusive Premiere für euch!
Scott Matthew – Ruined Heart (Bonnie’s Dreamix) (Glitterhouse)
Format: Download
VÖ: 30. Oktober 2015
Scott Matthew auf Tour
FR. 04.12. AUT EBENSEE KINO
SA. 05.12. AUT WIEN W.U.K.
SO. 06.12. GER DRESDEN SOCIETÄTSTHEATER
Mo. 07.12. GER WIESBADEN SCHLACHTHOF
FR. 11.12. AUT STEYR RÖDA
SA. 12.12. AUT DORNBIRN SPIELBODEN
SO. 13.12. GER BERLIN HEIMATHAFEN