Die finalen Polituren sind beendet, der letzten Feinschliff gemacht – die neue Ausgabe der Groove ist im Kasten! Bevor wir nun in eine herbstliche Post-Heftdruck-Depression verfallen müssen und nichts mehr mit uns anzufangen wissen, vertreiben wir uns und euch die ungewohnte Stille lieber mit den jüngsten Releases der Woche. Diesmal mit einem Special: ausgewählte Empfehlungen aus der Redaktion!
Alben
Aïsha Devi – Of Matter And Spirit (Houndstooth)
Was auch immer die Danse Noire-Betreiberin Aïsha Devi auch tut, es folgt ein kleines großes Unwohlsein. Nach ihrer ebenso starken wie verwirrenden Conscious Cunt-EP für Houndstooth debütiert sie nun mit einem Album auf dem fabric-Imprint, das weder vor verspulten Chants und kreischigen Synths noch Brummelbässen Halt macht. Schwer kategorisierbar, noch schwerer goutierbar und gerade deshalb durchweg faszinierend.
Stream: Aïsha Devi – Mazdâ
Laurel Halo – In Situ (Honest Jon’s)
In Situ markiert Laurel Halos Bruch mit Songstrukturen und Ambientverweisen der Vorgängeralben. Melodiefragmente und nackter Sound stehen sich im stetigen Streitgespräch gegenüber, wobei Halos Affinität zum rohen Experiment mit Klangspektren vom maschinellen Grollen hin zum schneidenden Sinuston meist die Oberhand gewinnt. Obwohl die Tracks stellenweise etwas zerfasern und unaufgelöst in der Stratosphäre zu verklingen scheinen, behält die Detroiterin souverän die Kontrolle und wirkt musikalisch „in situ“ – am richtigen Ort.
Stream: Laurel Halo – Situations / Nebenwirkungen
Singles
Diverse – Cockring D’Amore 001 (Cockring D’Amore)
Mit Cockring D’amore gibt es jetzt ein neues, auf Edits spezialisierte Sublabel der Cocktail D’Amore-Macher Discodromo, die mit der gleichnamigen Homo-Party in Berlin seit einigen Jahren extrem erfolgreich sind. Auf der ersten Cockring gibt es einen extrem schönen Arthur Russell-Edit von Massimiliano Pagliara, einen gut gelaunten Edit eines Disco-Klassikers von Trent sowie Discodromos epische Version des Modern Romance Stücks „Tear The Roof Off The Moose“. Sitzt perfekt, der Cockring.
Mall Grab – Elegy (1080p)
Klarer Fall von: noch nie von gehört und doch sofort verliebt. Irgendwo zwischen der Coolness eines Galcher Lustwerks, den sehnsüchtigen Flächen und agilen Bruchbeats aus dem Ilian Tape-Universum sowie der hauseigenen 1080p-Ästhetik findet der Newcomer Mall Grab seine ganz eigene Nische für träumerischen House, der sich am besten jenseits der Peak Time entfaltet.
Stream: Mall Grab – Drive