Benjamin Damage veröffentlich auf 50Weapons nun sein Nachfolgewerk Obsidian bevor sich das Label Ende des Jahres endgültig zur Ruhe setzt, denn die 50 Waffen sind bald aufgebraucht. Obsidian beginnt erstmal klassisch mit einem Intro und hier wird schon schnell klar – die Idee des Albums beruht auf einem Ineinandergreifen verschiedener Themen und klanglicher Stile, anstatt nur ein reines Dancefloor-Album zu sein. Sehr schön wird dies im leider recht kurzen Stück „Pulse Width“ deutlich, das in UK-haftiger Melancholie eingehüllt ist. Doch auch Tracks wie „Poly“, das entspannt zeitlos klingt, oder auch „Shimmer“ zeugen von einer Sicherheit des Produzentens, sich über bestehende Techno-Genregrenzen hinweg zu setzen und seine Vision umzusetzen. Bestehende Fans des härteren 4/4-Beats kommen aber auch bei diesem Album auf ihre Kosten. „Cosmonaut“ groovt und boxt sich in die Gehörgänge, leichte Anleihen bei Labelkollegen lassen sich bei diesem Track durchaus als Reminiszenz verstehen. Auch „Transmission“ hat hier diese leichte Technoverspieltheit, die man heutzutage doch etwas vermisst – dieser Track ist mit seinen sieben Minuten auch zugleich der längste auf der Platte. Und dies ist vielleicht auch der einzige Wehmutstropfen, denn das Album macht beim Hören soviel Spaß, dass man sich an mancher Stelle einfach wünscht, dass der Moment für noch ein paar mehr Minuten andauert. Am Ende, wenn die letzten Sekunden des Schlussstückes „Trickster“ erklingen, holt man kurz Luft, atmet durch und muss einfach wieder auf Repeat drücken. Chapeau!
Stream: Benjamin Damage – Trickster