burger
burger
burger

OMAR SOULEYMAN Bahdeni Nami (Monkeytown)

- Advertisement -
- Advertisement -

Der syrische Sänger Omar Souleyman heizte seit den frühen Neunzigern jahrelang Hochzeitsgesellschaften ein, die zu seiner hochenergetischen Musik den Dabke, einen im Nahen Osten beliebten Reihentanz, tanzten. Zunächst trat er in seiner Heimatregion Hasake im Nordosten Syriens auf, wo seinerzeit Araber, Kurden, assyrische Christen und Türken friedlich zusammenlebten. Bald war Omar Souleyman, er selbst ist sunnitischer Araber, im ganzen Land unterwegs. Seine Kassetten, es sind hunderte Live-Aufnahmen im Umlauf, wurden zum Renner auf den Märkten in der Hauptstadt Damaskus. Irgendwann wurde Björk auf ihn aufmerksam. Seitdem spielt Omar Souleyman regelmäßig auf Festivals wie Glastonbury oder Roskilde. Eine noch breitere Öffentlichkeit fanden seine zumeist nach vorne stürmenden Liebeslieder vor zwei Jahren, als mit Wenu Wenu ein von Four Tet produziertes Studioalbum erschien. Der Nachfolger Bahdeni Nami ist in Istanbul aufgenommen worden, als Produzenten der sechs Stücke wirkten Modeselektor, Gilles Peterson und abermals Four Tet mit. Ein Clubmusikalbum nach westlichen Maßstäben ist Bahdeni Nami deshalb nicht geworden, die Produzenten halten sich einigermaßen dezent zurück. Musikalisch regiert das Saiteninstrument Saz im Zusammenspiel mit einem Keyboarder, der seinen Synthesizer mit orientalischen Klarinettensounds Amok laufen lässt. Zusammengehalten wird alles von Omar Souleyman, dem stoischen High-Energy-Party-Zampano. Also eigentlich ist auf Bahdeni Nami alles wie immer. Aus der Reihe tanzt nur der als Bonustrack zu verstehende Legowelt-Remix.

 


Video: Omar SouleymanBahdeni Nami (prod. by Four Tet)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.