Die Hauntologen sind zurück! Jay Ahern und Stefan Schneider haben sich nach einer Handvoll EPs entschieden, die Geister ihrer Maschinen jetzt einmal auf voller Albumlänge zu beschwören. Über eine Stunde lang werden Analoggeräte aus alter Zeit wieder zum Leben erweckt, um mit dicht geschnürten Polyrhythmen einen eckigen Funk zu zelebrieren, der manchmal vergessen zu haben scheint, wo sein Zentrum liegt. Dieses zu finden, ist aber einzig Aufgabe der Hörer, die angehalten sind, sich zum rituellen Tanz einzufinden. Was nicht sonderlich Mühe kostet: Im Grunde hat sich an der Hauntologists-Formel seit dem Jahr 2008 kaum etwas geändert. Man könnte ein wenig Verfeinerung hier, eine Reihe neuer Rhythmusvarianten da heraushören. Und in „Hush“ zupft Schneider sogar einen waschechten To Rococo Rot- bzw. Schneider-Bass, der kurz verwundern mag, im Lauf der Geschehnisse aber irgendwann durch andere Klänge abgelöst wird. Was nach den elf Stücken eindeutig feststeht: Die Hauntologists haben einen so unverwüstlichen Weg auf die Tanzfläche eingeschlagen, dass sie ihn vermutlich nie mehr zu verlassen brauchen. Sie müssen nur immer weiter ihre Apparate energisch zum Spuken bringen. Wir werden uns dann bereitwillig von ihnen heimsuchen lassen – so lange, bis sie eines Tages vielleicht doch erlöst werden.
HAUNTOLOGISTS Hauntologists (Hauntologists)
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