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HERBERT The Shakes (Accidental)

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Es ist ein vergebliches Unterfangen, mit Matthew Herbert mithalten zu wollen. Weil er immer einen Schritt voraus ist und darüber irrwitzige Haken schlägt. Eben noch vertont er den Lebenslauf eines Schweins und nimmt in der Tischlerei der Deutschen Oper vor Laufpublikum ein Album auf, dann schon belebt er überraschend sein Herbert-Pseudonym wieder. The Shakes folgt auf drei neue Ausgaben seiner „Part“-Serie und ist das erste Herbert-Album seit fast einem Jahrzehnt. Obgleich es musikalisch mit seinen zum Teil bombastischen Kompositionen an den Vorgänger Scale anzuschließen scheint, ist es doch von politischen Fragen durchdrungen, wie sie die jüngeren Matthew Herbert-Werke prägten. Gleichzeitig aber sind die rhythmisch hochkomplexen Big-Band-Disco-Hybride so locker und luftig, als würden sie sich einen Dreck um die Übel der Welt scheren. Was also: Appell oder Hingabe? Weder noch. Oder vielmehr: beides. The Shakes möchte mit viel Soul etwas für die Seele tun und nebenbei die Welt verändern. Allein die von Rahel Debebe-Dessalegne und Ade Omotayo süffig vorgetragenen Lyrics sind heikle Kippbilder, die verwendeten Sounds ebenso: Was nach Cowbell klingt, das sind in Wahrheit Patronenhülsen. Der hakenschlagende Herbert ist dann am stärksten, wenn er ambivalent ist. Sowieso: Was ist schon eine Revolution, wenn es sich dazu nicht tanzen lässt?

 


Stream: HerbertStrong

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