George FitzGerald gehört zu den britischen Producern, die den New Yorker House der frühen Neunziger mit der UK Bass Music zu einem der interessantesten Dance-Richtungen der letzten Jahren verschmolzen haben. Zu FitzGeralds Hits gehören „Child“, „Needs You“ oder „Lights Out“. Diese Tracks sind nicht nur wegen ihrer schönen Songideen toll. Sie bringen auch viel von dem zusammen, was heute in der Clubmusik zählt: die Körperlichkeit, den Sexappeal und Glamour des klassischen New Yorker Sounds, das Insistieren der Bassmusik und die Trippigkeit des kontinentaleuropäischen House. An seinem Debütalbum arbeitet FitzGerald schon etwas länger. Er begann auf Ibiza im Sommer 2013, als ihn die Rituale des Nachtlebens ermüdeten. Thematisch verarbeitet Fading Love eine Trennung, stilistisch wollte Fitzgerald an freestylige britische Acts aus den Neunzigern (Orbital, Chemical Brothers) anknüpfen. Leider erweist sich diese Gemengelage als wenig produktiv. Das Songwriting und die Vocals erreichen nicht die Prägnanz seiner Singles. Die melancholische, emo-mäßige Stimmung nimmt den Tracks die Energie, sodass sie in einem trancigen Nebel versinken. Seine Klangbibliothek weicher, anmutiger Sounds ist toll, aber statt die Sounds wirken zu lassen, schichtet er Spur um Spur aufeinander, so dass sich die strukturierenden Kontraste auflösen.
Stream: George FitzGerald – Call It Love (If You Want To) feat. Lawrence Hart