Die Energie dieser Tracks stimmt: die peitschenden Grooves sind dicht und druckvoll, die electroiden Synthesizer geben ihr Übriges dazu. Die Detroit-Tracks des nur unter dem Alias 30drop bekannten, aus Barcelona stammenden Musiker sind dem klassischen Detroit Sound zwischen Octave One, Underground Resistance oder Aux88 verpflichtet. Die weiträumigen, driftenden Tracks erinnern auch an den Deep Techno von Brendon Moeller oder Morphosis, haben dabei aber rauere, anstachelnde Klangoberflächen. Die Stücke verwalten das Detroit-Erbe auf korrekte Weise, weil sie dessen Schroffheit, Härte und Kaputtheit immer mitdenken. Leider fehlt den Tracks eine Sensibilität für die eigenen Dimensionen. Fast jeder Tracks eröffnet einen Bogen, der nicht geschlossen wird. Die Stücke haben einen Anfang, aber kein Ende. Ebenso hängt 30drops theoretischer Überbau in der Luft. Die Detroiter Vorbilder gingen von der afroamerikanischen Diaspora-Erfahrung aus und eigneten sich die (mehr oder weniger weiße) Technologie als Versuch der Selbstermächtigung an. 30drop orientiert sich an der Theoretischen Physik. Er sieht seine Musik als Veranschaulichung der Idee, dass verschiedene Universen parallel existieren könnten.
Stream: 30drop – Tools For The Dimensional Step