Nach diversen aufhorchen lassenden EPs auf UNO und Hippos In Tanks sowie Kollaborationen mit FKA Twigs und Kanye West, nun also das von Mute gesignte Debüt-Album von Arca, einem 24-jährigen Venezolaner, Alejandro Ghersi mit Geburtsnamen. Und was er auf seinen bisherigen Veröffentlichungen bereits angedeutet hat, das setzt er nun kompromisslos fort. Denn das Album ist ein hochkomplexes Klanggebilde, dessen abstrakte Beat-Zaubereien vielleicht entfernt noch etwas mit HipHop einerseits, Electronica andererseits zu tun haben, aber das sind aber nur fern am Horizont vorbei wehende Assoziationen. Rhythmen stolpern übereinander, bauen sich auf, um dann wieder Kaleidoskop-artig ineinander zusammenzufallen, musikalische Stimmungen werden erzeugt, von erhabener Schönheit bis zu paranoiden Angsträumen – vielleicht die Musik, die Ayahuasca trunkene Maschinenelfen im Hyperspace hören würden. Oder anders, einfacher gesagt: ganz schön futuristisch und ziemlich weit vorn. Kein Wunder also, dass sich Björk wohl bereits die Dienste Ghersis für ihr nächstes Album gesichert hat.
Video: Arca – Xen