Was ein Typ! Nicht mal wegen dem schrecklichen Cover zum Vorgängeralbum Love Harder, viel mehr weil der Brite Ali Love in den letzten Jahren ziemlich viel richtig gemacht hat. Hier mal Vokalist bei Justice und The Chemical Brothers, dort Mitglied der Bands Hot Natured und Infinity Ink. Und solo? Auf zwölf Tracks nimmt das laszive Stimmchen das Format Album sehr ernst und macht einen ungeheuer kohärenten Mix draus. P.U.M.P. durchweht ein gänzlich positives Gefühl und wenn man ein wenig übertreiben darf, ist Ali Love von einer Nonchalance gesegnet, als wäre es so easy einen Hit nach dem anderen zu produzieren. Etwa „Deep Into The Night“, der unabhängig vom Andy Butler-Remix Hercules & Love Affair angenehme Konkurrenz macht. Oder „Perfect Picture“ mit Breakbeats-Andeutungen, um dann doch in einem bassigen Singalong zu enden. Aber Trackpicking ist hier sowieso bescheuert, ganz einfach weil jeder Song funktioniert und alle Faibles von Ali Love sich hier unter der Chessiness-Decke tummeln: Disco, Funk, House, 80er-Synthies, Acid, Pop. Und immer wieder diese ungenierten Basslines. Vermerk für die Endjahreslisten: check. Die beste LP der kanadischen Rebellen seit dem Debüt von Art Department.
Video: Ali Love – Perfect Picture