Neulich auf Facebook: Renaat Vandepapeliere, einer der Gründerväter von R&S Records, beschwert sich darüber, dass die Masse an Musik heutzutage verdammt gleich klinge. In der Diskussion ging es dann natürlich schnell um Kommerzialisierung und das Formatisieren von Talent. Nur gut, dass das eigene Sublabel Apollo mit dem britischen Duo Cloud Boat gegen die Gleichmachung kämpft. Denn der Ex-Support von James Blake will sich scheinbar schnellstmöglich vom Stempel „Post-Dubstep“ befreien. Model Of You ist weniger urban, Beats verschwinden für ein Mehr an Gitarren, kurz: ein Schritt weg vom Experiment hin zum Song. Eine Mini-Elegie wie „Carmine“ oder das triumphierende „Aurelia“ zeigen nuancierte Weiterentwicklungen auf mehreren Levels: Produktion, Instrumentierung, Stil. Wenn man so will ist ihr zweites Album sogar poppiger im Ansatz, das Songwriting nicht nur von Trübsal, sondern ebenso von Hoffnung durchzogen. Nimmt man die starken Songs vom Debüt und addiert sie zu den Perlen des zweiten Albums, so macht das ein starkes Dutzend. So oder so, Sam Ricketts und Tom Clarke sind mit ihrem elektronischen Songwriting-Konzept noch nicht am Ende, die Progression hat gerade erst begonnen und die Homogenitätsdebatten dürfen gerne geführt werden, nur ohne den Namen Cloud Boat bitte.
CLOUD BOAT Model Of You (Apollo)
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