Dark Sky mit ihrem Debütalbum: Doch kommen selbst Tom Edwards, Ben Yayer und Carlo Anderson, dieses auf allerhöchstem Niveau cuttende Trio aus London, nicht klar mit dem Format. Das erzählende Element suchen sie in der Menschenstimme. Ein Sänger mit dem Namen Grey Reverend entscheidet sich nicht, ob James Blake sein Vorbild ist oder ob er Thom Yorke cooler findet. Beiden aber hängt er nach, und in dieser Unentschlossenheit geht der ganze Track „Silent Fall“ verloren. Auf vier weiteren Stücken ist Cornelia Dahlgren zu hören, Produzentin, Labelbetreiberin und Sängerin aus Schweden. Doch auch ihren mädchenhaften Frequenzen fehlt die Regie; „Nothing Changes“ ist weder Track noch Song, in „Vivid“ unterbricht ihr Sprechgesang den Superflow im Beat. Selbst im abschließenden Funky-Stück „Purple Clouds“ wirkt Cornelia Dahlgren, die etwa mit dem Portico Quartet im Song „Steepless“ für surreale Spannungsmomente sorgte, ziemlich ratlos. Natürlich gibt es Rosinen zu picken: „Imagin“ als Eröffnung mit ohrenzerreißenden Kontrasten; die unheimliche Landschaft „Lucid“; der Floor-Freestyler „Odyseey“ mit seinen Bässen von unterhalb des Ozeans. Nur ein Ganzes fügt sich hier nicht.
Video: Dark Sky – Silent Fall