burger
burger
burger

TO ROCOCO ROT Instrument (City Slang)

- Advertisement -
- Advertisement -

Als das Debüt von To Rococo Rot 1996 erschien, wurde es dem Post-Rock zugeordnet, weil es instrumentaler Rock war, der sich eher an Track-Strukturen, denn an Songs, orientierte. Genauer betrachtet, beackert das Trio seit fast zwanzig Jahren aber ein Feld zwischen dem düsteren Ende von Post-Punk und den zahlreichen elektronischen Experimenten, die in dieser Zeit und dieser Szene entstanden sind. Die Klangfarbenpallette changiert zwischen Grau und Schwarz und die auralen Gemälde sind so schön und differenziert, dass man den Gesang nie vermisst. Auf dem neuesten Album gibt es nun drei Stücke mit Gesang und den übernimmt kein geringerer als Arto Lindsay, seines Zeichens selber Post-Punk-Legende. In den vergangenen Jahren hat er sich verstärkt brasilianischer Pop-Musik zugewandt, in einer Rückkehr zu seinen Roots als Kind US-amerikanischer Missionare in Brasilien. Auf dem letzten Stück von Instrument hört man gar seine Trademark-Klangsplitter-Gitarre über einer kakophonischen Geräuschcollage. Die anderen beiden Songs sind leichter als die restlichen Stücke, zarte Pop-Miniaturen. Ansonsten dominiert der typisch minimale, elegant federnde Sound von Stefan Schneider und den Lippok-Brüdern. Synthie-Schwaden bahnen sich ihren Weg durch die Gitarrenschraffuren. Die Rhythmus-Sektion agiert zurückgenommen funky wie eh und je. Und die klaren, simplen Strukturen eröffnen Räume, wie es sonst nur Dub vermag. Tolles Album, wieder einmal.

 


Video: To Rococo RotClassify feat. Arto Lindsay

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Marrøn: „Ich bin als DJ auf der Tanzfläche geboren”

Für Marrøn ging es vom Parkett auf die Tanzfläche – uns hat er unter anderem erzählt, warum er seine Profisportlerkarriere gegen die DJ-Booth eintauschte.

A100 in Berlin: Nie wieder Autobahn

Berliner Clubs und Initiativen haben wieder gegen den Ausbau der A100 demonstriert – wir haben uns vor Ort umgehört.

Waking Life 2024: Der Schlüssel zum erholsamen Durchdrehen

Das Waking Life ist eine Anomalie in der Festival-Landschaft, was programmatischen Anspruch und Kommerzialität anbetrifft. Wir waren dabei.