Foto: Philipp von Recklinghausen / bobsairport, © Gestalten 2014
„Schon wieder ein Buch über Berlin“, könnte man zunächst einmal missmutig im Fall von Berlin Wonderland – Wild Years Revisited, 1990–1996 feststellen. Doch schnell fällt auf, dass sich der neue, von Anke Fesel und Chris Keller herausgegebene Fotoband auf 240 Seiten weniger dem Nachtleben widmet, sondern vielmehr den Alltag seiner Aktivisten in Schwarz-Weiß-Fotos porträtiert. Diese stammen aus den Archiven von gleich sechs Fotografen, unter ihnen Ralf Zöllner, Hendrik Rauch oder auch Ben de Biel, seines Zeichens Mitgründer von legendären Clubs wie Ständige Vertretung, Im Eimer und Maria am Ostbahnhof. Die Aufnahmen fangen eben jene wilde und chaotische wie höchst kreative Zeit nach dem Mauerfall ein, die den Berlin-Mythos wohl am meisten geprägt hat, weil eben – und das wird in Berlin Wonderland mehr als deutlich – noch wirklich alles ging und sich die neuen Bewohner mittels Hausbesetzungen, Club-Gründungen und provokanter Kunst die Stadt eroberten.
Wir verlosen ein Exemplar des Buches unter allen, die uns bis Freitag, den 8. Juli 2014, eine Mail mit dem Betreff Wonderland schicken!
Todesstreifen im Norden Berlins, 1990 (Philipp von Recklinghausen / bobsairport, © Gestalten 2014)
Kunsthaus Tacheles, 1990 (Ben de Biel / bobsairport, © Gestalten 2014)
Links: Schönhauser Allee, 1991 (Philipp von Recklinghausen / bobsairport, © Gestalten 2014), rechts: Dach Auguststraße 4, 1992 (Rolf Zöllner / bobsairport, © Gestalten 2014)
Obst & Gemüse, 1992 (Ben de Biel / bobsairport, © Gestalten 2014)
Links: Arthur Kuggeleyn, 1990, rechts: RA.M.M. Theater, „Akte“, 1990 (beide: Ben de Biel / bobsairport, © Gestalten 2014)
Performance Mutoid Waste Company & DNTT, 1992 (Philipp von Recklinghausen / bobsairport, © Gestalten 2014)
Anke Fesel, Chris Keller (Hrsg.): Berlin Wonderland – Wild Years Revisited 1990–1996 (Gestalten, Berlin 2014, 240 Seiten, Deutsch/Englisch, Hardcover (Format: 21 x 27,4 cm), 29,90 Euro)