burger
burger
burger

LUKE ABBOTT Wysing Forest (Border Community)

- Advertisement -
- Advertisement -

„Vegetariermusik”. So lautet das nicht als Kompliment gemeinte Urteil eines Kommentators zu Luke Abbotts Live-Performance von „Amphis“. Im Video zu diesem leicht verschwurbelten Vorgeschmack auf sein zweites Album kniet der Brite inmitten eines kahlen Waldes und schraubt an seinen Maschinen, den Laptop hinterm Häkeldeckchen verborgen. Ganz Unrecht hat der Kritiker nicht, um genau zu sein, ist Wysing Forest nämlich Wurzelkost. Wie James Holden, der jüngst mit Inheritors den musikalischen Ahnen huldigte und mit der urwüchsigen Wildheit seiner Live-Darbietung so manchen Clubhead verschreckte, begibt sich Abbott nun auch auf den experimentellen Boden, den psychedelischer Rock und Folk, Free Jazz und die elektronischen Pioniere in den Sechzigern und Siebzigern bereiteten. Er knüpft da an, wo Improvisation L’art pour l’art war, und sich keinem vorbestimmten Zweck, Stil, Format oder Rhythmus unterordnen wollte. Wysing Forest ist eine spannende Reise durch synthetische Welten mit der Unvorhersehbarkeit, die so ein altbewährter Aufbruch zu neuen Ufern mit sich bringt. Kein klangliches Fastfood, sondern gehaltvolle Kost für abenteuerlustige Ohren.

 


Video: Luke AbbottAmphis (Live)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.