Nachdem Miles Whittaker und Andy Stott bereits mit fantastischen Soloalben für Furore gesorgt haben, folgt nun mit Drop The Vowels der erste Longplayer unter ihrem Pseudonym Millie & Andrea. Unter eben jenem Namen veröffentlichten die beiden zwischen 2008 und 2010 bereits eine Reihe von EPs auf dem Modern Love-Sublabel Daphne (benannt nach der Mitbegründerin des BBC Radiophonic Workshop, Daphne Oram), auf denen sie die Schnittstellen zwischen Techno, Breakbeat und Dubstep ausloteten. Zeitgleich erschienen auch ihre ursprünglich anonym veröffentlichten EPs unter dem Namen HATE, welche sich in ähnlicher Weise Jungle, UK Hardcore und Drum’n’Bass widmeten. Dieses Album ist nun so etwas wie der Kulminationspunkt beider Projekte, eine düstere Symphonie aus bedrohlich wabernden Tiefsee-Bässen, verzerrten Melodien, verrauschten Techno-Rhythmen und atonalen Ambient-Phasen. Wobei sich gerade in Letzteren auch noch Einflüsse aus Miles’ eher beatlosen Projekten Demdike Stare und Suum Cuique heraushören lassen. Und aus weiter Ferne wehen auch immer wieder Klangfragmente von Frühneunziger-Electronica heran. All diese Teilelemente des britischen Hardcore Continuum verbinden Stott und Whittaker auf kongeniale Weise zu einem ungeschliffen, in der Dunkelheit funkelnden Diamanten aus Klang – Soundalchemie auf höchster Stufe. Und selten klang elektronische Musik organischer. Schon jetzt eines der besten Alben des gerade erst begonnen Jahres.
Stream: Millie & Andrea – Drop The Vowels