Als Damian Lazarus’ ehemaliger Partner ihr gemeinsames Label City Rockers Anfang der Nullerjahre in der Hoffnung auf die dicke Knete an Ministry Of Sound anschloss, verlor der Förderer von Felix Da Housecat und damalige A&R-Manager eines der wichtigsten Güter, das ihm hoch und heilig war: Unabhängigkeit. Aus dieser Erfahrung heraus gründete er 2003 sein eigenes Baby Crosstown Rebels, das nicht den Profit, sondern junge Talente und vor allem frische, elektronische Musik in den Vordergrund stellte. Zehn Jahre später zieht das britische Label (und Party-Agentur) nicht nur Bilanz, sondern jubiliert mit drei satten CDs, die das erste Jahrzehnt musikalisch zusammenfassen. Neben ein paar frühen Releases von Seth Troxler oder Kiki & Silversurfer, von denen die erste Katalognummer stammt, vereint das dicke Packet natürlich alle größeren und kleineren Hits des Labels: „Summertime“ von Jamie Jones, „Without You“ vom Diven-Duo Art Department oder „Can’t Leave You“ von Maceo Plex. Schön sind auch die Beiträge der jungen Generation (Francesca Lombardo, Ali Love, Fur Coat), die allmählich nachwächst. Darkhouse, Electroclashs, natürlich auch Minimal und immer das Primat der lasziven Vocals – Crosstown Rebels steht zwar für zahlreiche Facetten, doch der eindringliche Bass und der subtile Sex zwischen den Beats ist und bleibt ihr Markenzeichen. Und das Logo zeigt noch immer die ganze Welt. Rebellische Weltmusik quasi.
Stream: Diverse – 10 Years of Crosstown (Minimix)