Wenn sich Johannes Paluka, besser bekannt als Iron Curtis, und Jürgen Albert, einstmals bekannt als Edit Piafra, als Achterbahn D’Amour zusammentun, steht die Marschrichtung fest: Acid is the name of the game. So war es auf den bisherigen vier EPs des Duo, so verhält es sich mit ihrem ersten Album Odd Movements. Erschienen ist ihr erster Longplayer auf ihrer Homebase, dem in Los Angeles beheimateten Label Acid Test, dessen Betreiber Oliver Bristow von einem gehörigen Fetisch in Sachen 303 geritten wird.
Inzwischen mag man ja reflexhaft abwinken: Noch mehr Retro-Geblubber? Die Welt ertrinkt in Acid-Nostalgie und da kommen diese beiden in Berlin lebenden Produzenten daher und widmen den Roland-Instrumenten 303 und 606 ein ganzes Album. Doch es macht Spaß, es ist spannend, man mag es wieder und wieder hören. Der Charme der Achterbahn D’Amour-Platten liegt seit jeher in einem gewissen Jam-Session-Gefühl. Da wird gehobelt, da fallen Späne. Dass dieser Ansatz auf Albumlänge funktioniert, ist nicht ganz selbstverständlich und vielleicht sogar ein wenig überraschend. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Herren Paluka und Albert in den neun Tracks von Odd Movements Stimmungen erschaffen, die man sich so zu Zeiten von Acid House niemals hätte träumen lassen. Diese bewegen sich zwischen Beklemmung, Angstzuständen, Melancholie, Schwelgertum und Ausschüttung von Endorphinen. Und ja, sie packen Sentiment in ihre Musik. Ein wirklich gutes Album.
Stream: Achterbahn D’ Amour – Odd Movements (Album Preview)