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FOUR TET Beautiful Rewind (Text)

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2013 war man fast schon geneigt, Kieran Hebdens ständig fließenden Output einmal anhalten zu wollen, weil sich manchmal das Gefühl breitmachte, hier mache ein vor Ideen nur so explodierender Produzent etwas zuviel und veröffentlicht Musik, die eventuell noch nicht ganz fertiggestellt wurde. Oder gänzlich jede bekannte Form und Struktur hinter sich ließ. Dann eine Compilation auf CD mit 12-Inch Tracks namens Pink, die alle erfreute, die keinen Plattenspieler mehr ihr eigen nennen. Kurz darauf folgte 0181, die knapp 30-minütige Reise in bisher unveröffentlichte Skizzen Hebdens mit soviel an neuen, interessanten Facetten des Musikers, dass es einen fast erschlagen konnte.

Nun das als Hommage an den frühen UK-Ravesound und Piratensender verstanden werden wollende Album Beautiful Rewind, dessen Tracks der Bezeichnung als solche voll gerecht wird. Die Definition von „Tracks“ schlechthin. Fans von dem zurecht gepriesenen 2010er Meisterwerk There Is Love In You könnten hier an die Grenzen ihres Fanseins stoßen. Aber Four Tet-Hörer, die schon seine frühen Platten mit dem Projekt Fridge und seine darauffolgenden eigenen Definitionen des Trip-Hops verfolgten, finden auch hier wieder 100% des 35-jährigen Soundtüftlers. Oder besser Soundkünstlers.

Hebden nimmt einen mit auf eine Reise in die Welt der Breitwandsounds, Skizzen, Beats, Trips und Momentaufnahmen der Weiterentwicklung eines Produzenten, der sich immer wieder neue Themen setzt. Und dabei ganz bei sich bleibt. Und auf das, was man von ihm erwartet, nichts gibt. Wie freie Jazzmusiker dies schon immer getan haben. Der 2010 gestorbene Steve Reid sei hier genannt, der Ausnahmeschlagzeuger und Freigeist, mit dem Hebden auch ein paar Alben aufnahm. Da bleibt ein sehr willkommener Einfluss haften. Auch Repetition spielt eine große Rolle. Steve Reich lässt grüßen. Die Schönheit von Harmonien („Unicorn“) und gesampelten Stimmen („Parallel Jalebi“) stehen im ständigen Austausch mit rauhen Beats, mal geraden, mal gebrochenen Bässen und Sounds („Aerial“). Alle eint diese in den Bann ziehende Tiefe. Weiter so, Herr Hebden.

 


Stream: Four TetParallel Jalebi

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