Interview: Heiko Hoffmann | zur Übersicht der 50 besten elektronischen Alben
Erstmals erschienen in Groove 145 (November/Dezember 2013)
Interview: Alex Paterson (The Orb)
„The Orb’s Adventures Beyond The Ultraworld“ wurde als durchgängig gemixtes Doppelalbum veröffentlicht. Was war die Idee dahinter?
Eine Inspiration waren vor allem die DJ-Mixe des New Yorker Radiosenders 98.7 Kiss FM von 1981 bis 1989. Außerdem war mitentscheidend, dass ich Ambient-Musik machte, aber auch eine HipHop- und Punk-Haltung besaß. Diese Kombination hat mich als DJ beeinflusst. Es war wie ein Puzzle, dessen Teile sich schließlich zusammengefügt haben.
In London warst du damals bekannt für deine Ambient-Sets auf dem Chill-out-Floor der Land Of Oz-Partys.
Ja, und das Album ist auch ein Resultat dieser DJ-Sessions. Aber nicht das einzige. The KLF haben die Ideen von mir und Youth damals geklaut. Ihr Chill Out-Album ist noch deutlich näher dran an unseren Land Of Oz-Sessions.
Die frühen The Orb-Platten gehörten nicht nur zu den ersten, die Ambient und Dance-Musik miteinander verbanden, sondern auch Dub-Reggae mit House-Rhythmen. Wie kamst du darauf?
Die Verbindung zu Reggae konnte man zuerst auf dem Albumstück „Perpetual Dawn“ hören. Es stellte sich heraus, dass wir mit Dubtechniken gut die einzelnen Teile des Songs verbinden konnten. Das war eine angenehme Überraschung.
Die Atmosphäre des Album wird wesentlich durch das Samplen einer Vielzahl verschiedener Audioquellen bestimmt. Hat sich deine Einstellung zum Sampling seitdem verändert?
Nein. Ich liebe es und werde es immer lieben.
Hat das Album heute noch eine besondere Bedeutung für dich? Gibt es ein Stück darauf, das dir besonders am Herzen liegt?
Natürlich hat es das, es war mein erstes Album! Und das war ein sehr wichtiges Statement. Ein Debütalbum als Doppel-LP ohne Hitsingle herauszubringen war damals etwas, das es noch nicht gegeben hatte. „Little Fluffy Clouds“ ist das wichtigste Stück für mich.
Video: The Orb – Little Fluffy Clouds