Die klangliche Vision des jüngst zu Depeche Mode-Remixer-Ehren gekommenen Gregor Tresher ist in ihrer unnachahmlichen Synästhesie zwischen melancholisch gesättigter Harmonie und reduziert rhythmischem Nachdruck direkte Konsequenz zwanzig Jahre gelebter Clubsozialisation in Frankfurt am Main. Insofern ist Treshers fünftes Album eine logische Fortentwicklung des Sounds, mit dem man ihn spätestens seit A Thousand Nights verbindet, lässt aber diesmal auch Raum für Experimente. „Am Anfang wollte ich ein sehr Techno-orientiertes Album machen, aber als die für mich wichtigen Stücke fertig waren, haben sich mehr und mehr abstraktere Tracks eingeschlichen. Am Ende bin ich sehr froh darüber, weil dadurch der Kreis zu meinen älteren Sniper Mode-Produktionen geschlossen wird und sich das Album für mich ganz persönlich einfach sehr gut und richtig anfühlt“, sagt Tresher. Gerade das düstere „Pelican Dreaming“ entführt in diesem Sinne in eine regelrecht cineastische Electro-Dunkelkammer, aber natürlich sind so unfassbar schöne Tracks wie „Permafrost“, „The Passing Of Time“ oder „Nightcolors“ wieder bestens geeignet, zeitvergessen durch laue romantische Sommernächte zu tanzen, zu träumen, zu küssen.
Video: Gregor Tresher – Nightcolors (Albumteaser)