In den vergangenen fünf Jahren haben Paul Rose alias Scuba und Paul Fowler mit Sub:Stance eine der wichtigsten Partyreihen in Berlin veranstaltet, deren musikalische Strahlkraft sich weit über die massiven Mauern des Berghains hinweg entfalten konnte. Anfangs lief hauptsächlich Dubstep, im Laufe der Zeit entwickelten sich analog zum Stilwechsel der zumeist britischen Protagonisten straightere Techno- und House-Formen. Die 5-Jahresparty mit Appleblim, Georg FitzGerald, Trevino, Martyn, Roska, Shackleton, Will Saul und vielen mehr markiert gleichzeitig das Ende von Sub:stance. Mission fullfilled. Ein paar Fragen dazu an Scuba.
Paul, die Fünf-Jahres-Party von Sub:Stance wird auch gleichzeitig die letzte sein. Wolltest du aufhören, solange es noch gut läuft?
Ja, das war immer unser Plan. Selbst auf der allerersten Party 2008, die ein voller Erfolg war, haben wir schon darüber diskutiert, wie wir das Ganze wieder beenden. Jetzt aufzuhören fühlt sich gut an.
Wird es wirklich die letzte Party unter diesem Namen sein?
Ja, absolut die letzte.
Wenn du zurückdenkst: Was waren die einprägsamsten, wichtigsten Sets?
Es gab so viele, dass es schwierig ist, ein bestimmtes herauszupicken, aber Malas Set auf der ersten Party 2008 war ein Höhepunkt in einer sehr speziellen Nacht. Gilles Petersons Debüt in der Panorama Bar, das eine gesunde Dosis Freejazz enthielt, war auch erstaunlich. Wenn ich mir aber ein Set aussuchen muss, ist es wohl Dillinja im Berghain zum dreijährigen Geburtstag. Teils wegen den Tunes, die er gespielt hat, teils weil er offensichtlich selbst so viel Spaß dabei hatte.
Während der fünf Jahre hat sich die Musik deutlich geändert, von gebrochener Bass-Musik zu straightem Techno und House. Wie beurteilst du diese Entwicklung im Nachhinein?
Die Sub:Stance-Partys im Berghain sollten immer einen bestimmten Teil des UK Sounds reflektieren, und die Verlagerung von old-style Dubstep zu House und Techno ist genau das, was dort drüben eben passiert ist. Wir haben den DJs, die wir gebucht haben, nie irgendwelche spezifischen Vorgaben gemacht, es war einfach die Richtung, die viele Leute, die wir respektieren, eingeschlagen haben. Natürlich bin auch ich diesen musikalischen Weg gegangen und daran kann man ja sein Urteil bilden, was ich zu dieser Zeit von Dubstep gehalten habe.
Warum veröffentlicht ihr eure Abschieds-Compilation nun ausschließlich auf Vinyl?
Eines der grundlegenden Dinge bei Dubstep in den frühen Tagen war die Dubplate-Kultur. Das wollten wir bei unserem letzten Statement als Kollektiv auch reflektieren. Ich bin wirklich kein Vinyl-Purist und ich spiele seit langer Zeit hauptsächlich mit CDs, aber man muss doch feststellen, dass Vinyl immer noch eine besondere Sache ist. Auch bei meinem Label Hotflush bringen wir alles immer noch auf Vinyl raus. Also macht eine Vinyl-only-Veröffentlichung bei dem einzigen Release auf unserem Sub:Stance-Label auch Sinn für uns, ich denke, das ist die richtige Herangehensweise.
Hast du bereits Pläne für eine neue Partyreihe?
Wir haben bereits angefangen, Hotflush-Nächte in der Panorama Bar zu veranstalten. Es ist auf der ganzen Welt mein liebster Raum in dem ich auflege und es ist großartig, dass wir dort eine Nacht gestalten können.
Wir verlosen zwei Examplare des Sub:Stance-Vinyl-Boxsets unter allen, die uns bis zum 12. Juli eine Mail mit dem Betreff Berghain Bass schicken!
Der Sampler Sub:Stance erscheint am 22. Juli 2013. Vorhör-Clips gibt es im Webshop von Hotflush.
The Final Sub:Stance Party
Freitag, 12. Juli 2013
Appleblim
Dillinja
George FitzGerald
Headhunter
John Osborn
Marcus Intalex
Martyn
ND Baumecker
Paul Spymania
Peverelist
Roska
Scuba
Shackleton
Trevino
Will Saul
Wookie
Berghain
Am Wriezener Bahnhof
10243 Berlin Friedrichshain