Man kann es drehen und wenden wie man will, Omar-S bleibt eine Bank. Mit einem Output und einer Direktheit (seltsame Interviews und Fotoposen inklusive), die sonst nur Moodymann und Theo Parrish in ihrer Frühphase zu eigen waren, empfiehlt sich der Detroiter ein ums andere Mal als deren Thronfolger. Während die beiden längst in andere Gefilde abgewandert, von einem Dasein als Pimp beziehungsweise Jazzmusikant fantasieren, träumt der zartfühlend-grobschlächtige Omar immer noch vom Hupen. Das wird nicht nur an dem schönen roten Automobil als Artwork-Hingucker überdeutlich. Thank You For Letting Me Be Myself buchstabiert House und Techno noch ohne Präpositionen und das Höchste der Virtuosengefühle ist, jemanden ans Mikrofon zu lassen oder ein Hörspiel zu basteln. Das ist so altbacken und amusisch wie begnadet und erfrischend zugleich. Obwohl der Autonarr sich hier größtenteils selbst zitiert, könnte man im Musikjournalistenjargon auch von der Zusammenfassung einer Schaffensperiode faseln. Tatsächlich finden sich hier all die großen Momente seiner letzten essentiellen Maxis in 14 neuen Tracks: Acid, Piano, Synthiearie. Melancholie, Euphorie. Wie schon gesagt: Omar-Schenie.
Stream: Omar-S – Thank You For Letting Me Be Myself (Album Preview)