Letztens am Tresen wurde mal wieder die Engstirnigkeit der „Szene“ beklagt, die keine stilübergreifenden Partys akzeptiere, sprich Jungle nach Techno vor Deep House gemischt mit Dubstep und Wave-Skurilitäten. Angeblich wünscht sich das ja jeder, nur wagt es keiner, und wenn, wäre die Frage: Wer geht da hin? Platten werden mit solch offenem Ansatz auch herzlich wenige gemacht – was früher geradezu eine Pflicht war, nämlich das Zeigen einer möglichst großen Ahnung von Musik-Geschehen, -Geschichte und antizipierter Zukunft, geht heute auf Kosten vermeintlicher Stilsicherheit meist verloren. Nicht so bei Bad Cop Bad Cop. Die Herren Lopazz und Alex Cortex surfen voller Liebe durch die Popularmusikdekaden, sammeln ein, destillieren, schmieden um, kreuzen alles mit allem und gebären so ein selten vielfältiges, ureigenes Konglomerat. Die Palette reicht von Easy-Listening-Miniaturen über hoppelnden Disco, arty Post-Wave-Balladen (bei „Come Swallow Me“ an Material erinnernd), rumpelnden Knarztechno bis hin zu rüden Acid-Attacken. Überhaupt: Material! Die New Yorker erlaubten sich in den Achtzigern eine ebenfalls immense Bandbreite von Post-Wave, -Artrock und Disco bis zu Hip-Hop, allerdings in Albumschritten. Bad Cop Bad Cop verdichten dagegen rasant – wer weiß, was die Zukunft bringt und wie viele Alben noch machbar sind? Hier spielt keiner den Guten (Cop), den Beschwichtiger, Wings Of Techno will alles und gewinnt.
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Stream: Bad Cop Bad Cop – Wings of Techno (Album Preview)