Housemusik wurde selten so entrückt aufgearbeitet wie vom Future Times-Gründer Andrew Field-Pickering. Zusammen mit Ari Goldman als Beautiful Swimmers kratzte er mit „Big Coast“ sogar kurz am Konsens. Als rarer 12-Inch-Geheimtipp natürlich. Als Max D oder Maxmillion Dunbar forscht Field-Pickering ganz allein an einem Genre, das eigentlich gar keins ist. Spätdisco und Italo-Cosmic sind nur Anhaltspunkte für einen Sound, den Dunbar scheinbar selbst erfunden hat. Denn durch die Aufarbeitung abseitiger Disco-Produktionen und seiner Zurschaustellung in neuen Kontexten entsteht so etwas wie seine eigene Kunstform. Dunbar generiert einen Sound, der sowohl in musealer Umgebung oder Vernissagen, als auch im Club seine begeisterten Anhänger findet. Im Gegensatz zur Ibiza-Connection interessiert sich Dunbar aber für die Abseitigkeit in Balearic-House. Titel wie „Loving The Drift“ oder „Kangroo“ sind eine Art Trip, der zwischen Unterwasser-Surfen und Sonnenbaden-auf-Pilzen changiert. Fantastisches Drum-Programming, Vintage-Synthesizer, die um die Wette wabern, und eine Freigeistigkeit, die an die assoziative Architektur der Spätsechziger erinnert, sorgen für Spannung jenseits des schönen Klangs. Dunbar kennt keine Grenzen und deswegen besticht auch House Of Woo – noch mehr als sein Debüt Cool Water.
Stream: Maxmillion Dunbar – Woo