Jack, Pussy, Fuck, Funk, Dick, Work, Bang, It. Das Vokabular des von Dance Mania einst kreierten, geprägten und gepflegten Stiles namens Ghetto House ist so beschränkt wie anzüglich, so direkt wie herrisch. Was mit einigen X-Rated-Novelitäten begann, hat sich längst vom Mutterschiff der ersten Chicago Tracks losgelöst und firmiert als Juke oder Footwork in einem Paralleluniversum, über das Thomas Meinecke noch mindestens ein Buch zu schreiben hat. Life In The Underground, ursprünglich 1994 auf ebenjenem von Jesse Saunders gegründeten und von Raymond Barney zum Major Player gemachten Label erschienen und jetzt auf Ghetto House Classics wiederveröffentlicht, markiert einen Scheideweg sowie Abnabelungsprozess. Doch bevor sich der Sound in Obszönitäten auf der einen Seite und größtenteils jugendfreien Alternativen auf Labels wie Relief trennte, vereint Parris Mitchell alle unter einem Dach. Es gibt zickige Jazz-Tracks, das viel gesampelte „Climb The Walls“, Lil-Louis-Tyreee-Robert-Armani Kreuzungen („Computer“, „Follow Me Acid“) sowie Vulgäres („Ghetto Booty“). Pornomusik, die ansteckend und primitiv im besten Sinne mit der richtigen Portion (un-)freiwilliger Komik ist.
Stream: Parris Mitchell – Life In The Underground (Previews)