Zu den angenehmen Aspekte des Berghain-Sounds gehört es, dass ihn keiner der Residents des Clubs vollständig und mehr als andere verkörpert. Er entsteht erst aus der Summe der einzelnen Positionen. Ben Klock ist für eine dieser Positionen verantwortlich. Er wurde durch einen schweren, basslastigen Techno-Sound bekannt, der aber die Körperlichkeit und Greifbarkeit von House hat. In diesem Mix zeigt Klock, wie sehr er die Dynamik der Musik verinnerlicht hat, wie unabhängig er von den musikalischen Formen ist. Detroit Techno von Robert Hood oder DJ Bone oder den Neunziger-Techno von James Ruskin und Steve Rachmad erkennt man nicht als solchen wieder. Die Bässe gestalten die Musik, die Sounds setzen sparsame Kontrapunkte. Das Drumming, das einst Techno ausgemacht hat, ist unwichtig geworden. So sind die Tracks um ein leeres Zentrum angelegt. Leer meint nicht entleert, sondern offen: Es scheint, als würde die Musik den Raum für das Publikum frei machen. Ihr Maßstab ist der menschliche Körper. Sie pulsiert wie das Blut in den Adern.
Video: Ben Klock – Fabric 66 (Trailer)