Nachdem Daniel Stefanik im vergangenem Winter von Cocoons Booking-Agentur aufgenommen wurde, erscheint dort nun auch sein drittes Album. Die ruhigen House-Tracks von Confidence stehen voll und ganz für sich selbst: Sie demonstrieren keine handwerkliche Versiertheit, bekunden keine Liebe zur Musik von Carl Craig. Sie kennen keine Dramaturgie, die zu bedienen ist: Die Sci-Fi-, Detroit- und Dub-Sounds werden in kein Kompositionsschema eingepasst. Es ist der Sound eines Musikers, der sich seine Anerkennung schon anderweitig erspielt hat und sich ganz der Dynamik der Klänge hingeben kann. Stefanik geht es nicht darum, eine persönliche stilistische Signatur zu entwickeln. Damit würde der Musiker die Musik übervorteilen. Confidence handelt davon, wie die Musik aus dem Club in andere, öffentliche und private Orte und Situationen übergeht. Immer wieder wird ein Sound nicht nach der obligatorischen Taktzahl von einem anderen ergänzt oder abgelöst, sondern bleibt einfach stehen. Dann ist er keine akustische Botschaft, keine Musik mehr, sondern Teil des Raums, in dem man sich aufhält. Confidence baut keinen Widerstand auf. Es ist eine Musik, die nichts kennt, gegen das es sich zu kämpfen lohnt und sich deshalb voll und ganz ihrer eigenen Schönheit hingeben kann.
Stram: Daniel Stefanik – Confidence (Previews)