Dass Maya Jane Coles aus London kommt, darauf würde wohl jeder einigermaßen Kundige nach Durchhören dieses Albums tippen, selbst wenn ihm Coles bis dato vollkommen unbekannt gewesen wäre. Es ist immer wieder gruselig, hierzulande Gesprächen zu lauschen, in denen das Reinheitsgebot der Party, des Labels oder des Mixes verfochten wird, während ein paar Kilometer nordwestlich ungezwungen durcheinandergemischt wird. Auch Maya Jane Coles unterwirft sich nicht irgendeinem Mixdiktat, fadet einen Track auch mal aus, um einen neuen Stilabschnitt zu beginnen, springt aber auch in diesen vermeintlichen Einheiten munter von Stimmung zu Stimmung. Und es funktioniert. Nicht sonderlich verblüffend ist dann ihr Statement zu dem Album: „I wanted this mix to showcase my diversity. I don’t just do one thing and I wanted it to reflect that.“ Sympathisch – und mutig in einer Szene, die leider oft konservativer ist, als sie sich gerne gibt. Und bei einem Übergang wie von Standard Fair zu Nocturnal Sunshine geziert das Näschen rümpfen würde. Da lachen wir nur und freuen uns über tolle Tracks wie „Never Believed“ von Phil Kieran & White Noise Sound, das fantastische „Not Listening“ von Coles selbst oder Gerry Reads „Roomland“.
Stream: Maya Jane Coles – Not Listening