Seine „A’dam Family Series“ von 2007 hat San Proper aus Amsterdam schlagartig bekannt gemacht. Propers punkige und zugleich virtuose House-Tracks schienen an nichts Bekanntes anzuknüpfen. Zentrale Figuren der Szene wie Laurent Garnier oder Ricardo Villalobos puschten den Musiker, der bis dahin allein als lokaler DJ, Szeneaktivist und Gitarrenvirtuose bekannt war. Sein Debütalbum Animal knüpft unmittelbar an seine Maxis an. San Proper ist verzaubert von der Musik vergangener Zeiten, von Soul, Disco und Funk, aber zu eigensinnig, zu wahnsinnig und zu sehr im Hier und Jetzt, um die Heldentaten von Einst nostalgisch anzubeten. Die ehrerbietende Liebeserklärung liegt ihm ebenso fern wie die kulinarische Einverleibung. Die Gegenwart der Party ist immer ganz genauso wichtig wie der Kult um die Schallplatten, die auf den Tellern liegen. Proper feiert den geilen Scheiß vergangener Epochen ohne sich selbst dabei zu vergessen. Auf Animal finden das Einst und das Jetzt, akustische und elektronische Musik, Verehrung und Produktion gleichberechtigt statt. Die House-Grooves verhindern, dass er sich in Freestyle-Exzentrik oder im Differenz-Terror verliert. Aktuelle Clubmusik wirkt oft zu vorhersehbar. Auf diesem Album weiß man bis zum letzten Track nicht, was noch passieren wird. Obwohl es einer bestimmten Logik folgt, bleibt Animal bis zum Ende ungreifbar. So wird man weitergetrieben von dieser eigentümlichen Mischung aus Brüchigkeit und Ausdauer, die allein San Proper beherrscht.
Stream: San Proper – Animal (Snippets)