Marcos Ortega alias Lorn hatte auf seinem zweiten Album Nothing Else mit brachial dröhnenden Bässen und gewaltigen Beats eine dystopische Klangwelt erschaffen. Danach war es zwei Jahre lang verhältnismäßig still um ihn geworden. Auf Ninja Tune erscheint jetzt sein neues Album, das er nach einem Roman von John Fante benannt hat und das wie sein Vorgänger nicht an dunklen Tönen spart. Im Vergleich ist sein neuer Langspieler aber ausgefeilter, melodischer und mehr auf den Punkt produziert. Es gibt nicht ständig eins auf die Zwölf, vielmehr findet Lorn bei Ask The Dust das Gleichgewicht zwischen druckvoller Körperlichkeit von Beats und Bass und retardierenden Momenten mithilfe von sanfteren Klängen. Nach einem kraftvollen Auftakt in gewohnt stampfender Manier mit „Mercy“ und „Ghosst“, gleitet „Weigh Me Down“ in sanftere Gefilde. Im Mittelpunkt des Tracks steht Ortegas Stimme, die er durchgängig auf dem Album durch Effekte verfremdet einsetzt. Manchmal klingt das, wie zum Auftakt bei „Diamond“, etwas zu arg nach Horrorstreifen, was schade ist, denn der Track wandelt sich ab der Hälfte mit seinen Achtziger-Synthies und melancholisch gezogenen Akkorden zu einem der besten Tracks des Albums, durch den etwas Licht ins Lornsche Dunkel kommt. Etwas mehr davon würde beim nächsten Mal nicht schaden.
Stream: Lorn – Ghosst