Seit Brendon Moeller vor sechs Jahren auf der Bildfläche erschienen ist, ist kein Jahr ohne eine Veröffentlichung von ihm ins Land gegangen. Seine Musik changiert in reizvoller ästhetischer Unentschiedenheit zwischen dichten Dub-Geweben und freigeistigen House-Hymnen mit Jazz-Einschlag, so dass die Veröffentlichung seines zweiten Albums Works auf Jochem Paaps Label Electric Deluxe gar nicht so überraschend ist. Moeller bringt hier zwar erstmals sehr raue, technoide Klangqualitäten zu Gehör, ohne aber seine eigene Handschrift vermissen zu lassen. Die Klangsprache von Techno ist ihm nicht fremd, und so weiß Moeller dunkle Hochdruckmusik zu produzieren, ohne sich an die jüngste Technogarde anzubiedern: „Off The Grid“ ist so ein Fall, ein nagendes und saugendes Monster von Track, das wie gemacht ist für die großen Funktion-One-Systeme in den Techno-Kathedralen. Oder „Shuttle Down To Oblivion“, ein reduziertes Tool, in dem Moellers Dub-Meisterschaft zwischen bohrenden Basslinien und großen Hallräumen zu voller Entfaltung gelangt. Wer aber den Jazz-Moeller haben will, wird enttäuscht sein: Hier nimmt ein Houser seinen Weg zum Techno. Saxophon-Spielereien oder Piano-Pirouetten gibt es hier nicht. Moeller hat sich vorläufig entschieden.
Stream: Brendon Moeller – Works (Preview)