Bis er von House-Urvater François K. unter die Fittiche genommen wurde, verfolgte Area aus Chicago seinen eigenständigen, anspruchsvollen Techno-Entwurf auf kleinen Labels wie Fullbarr oder Kimochi. Von den breakbeatinfizierten Grooves von Aphex Twin und Autechre und den Bass- und Snaredrum-Salven des Dubstep inspiriert, bricht Area das Pulsieren der Bassdrum im Viervierteltakt auf. Der Enge der kompakten, komplexen Grooves stellt er weiträumige Flächenlandschaften gegenüber, in denen es nur wenige Orientierungspunkte gibt.
Die abgehackten Pattern erinnern an die Musik von Titonton Duvanté, die kleinteiligen aber doch gebündelten, linearen Grooves an Donato Dozzy. Dass die Tracks nicht aus dem zentralen Herzschlag einer Bassdrum heraus arbeiten, sondern sich wie ein Netz ausbreiten, stellt einen Bezug zur Musik Fumiya Tanakas her. Die sphärische Entrücktheit der Stücke schreibt sie in den Detroit-Kosmos ein. Es passt, dass Area seinen bürgerlichen Namen verheimlicht: Die Subjektivität hat sich ganz in den Klängen aufgelöst und die Stücke verzichten auf jegliches DJ-Testosteron. Statt zu konfrontieren, breitet sich diese Musik aus wie ein Gas: Kein Element wird bewusst wahrgenommen, sondern vielmehr wie ein Kraftfeld gespürt.
Strea: Area – Where I Am Now (Clips)