Ann Aimee ist Delsins Sublabel für zurückgenommenere Downbeat-Tracks. Nach einer längeren Auszeit meldete sich das Label mit den vier „Inertia“-Maxis mit Tracks von Künstlern wie Delta Funktionen, Peter Van Hoesen oder Sascha Rydell zurück, die jetzt zu einer Veröffentlichung zusammengefasst werden. Ann Aimee hat sich stilistisch völlig neu orientiert: Statt des einst gefeaturtem warmen, weichen Detroit-Sounds orientieren sich die Künstler nun am kleinteiligen Looptechno eines Shed und an der schweren, statischen Bassdrum eines Marcel Dettmann. Ann Aimees Interpretation des Berghain-Sounds fällt überraschend analog, Industrial-affin und spielbar aus. Immer wieder klingt der zerrissene, verzerrte Technosound eines Labels wie Djax-Up Beats durch: Marcelus gewinnt den erhabenen Bleeps von Robert Hood etwas Wüstes ab. Redshapes „Static“ hat die unvermittelte Wut der ersten Speedy-J.-Platten. Mike Dehnert versucht, den Urimpuls von Chicago-House zu lokalisieren. Die Basslinie von Comin TRGs „Plaisir Interdit“ klingt, als sei sie das von der Hookline hervorgerufene Wummern in der Wandverkleidung des Clubs. Ein sensationelles Finale liefern Skudge: Unterschiedliche Rhythmen überlagern sich bei ihnen so, dass der Track eine ungreifbare Dreidimensionalität entwickelt.
Stream: Diverse – Inertia #1 – #4 (Previews)