Als der „Baron des Techno“ wurde er einst von John Peel bezeichnet. Mit Techno allein ist aber nicht zu umschreiben, was Dave Clarke auf der sechzigsten Fabric-Mix-CD abliefert. Stilistisch ist diese nämlich weitaus vielfältiger. Raudives übersteuerte Gitarren finden sich hier im ersten Drittel ebenso wie Tommy Four Sevens apokalyptischer Industrial oder Detroit-beseelter Techno im Stile Kenny Larkins. Von dort geht es über zum Peaktime-Sound der härteren Gangart, oft produziert von noch weniger bekannten Künstlern, auf die Clarke durch seine Tätigkeit als DJ, Labelchef und durch seine Radiosendung White Noise aufmerksam geworden sein dürfte. Der Mix ist gespickt mit Nuancen der vergangenen beiden Jahrzehnte: Acid, IDM und Electro. Mit Rückschau hat das aber nichts zu tun, denn keiner der Tracks ist älter als anderthalb Jahre. Im zweiten Teil der Compilation liegt der Fokus auf schroffem Electro, düster, aggressiv, apokalyptisch. Eben so, wie man es von Clarkes Clubsets kennt. Auch beim Mixing macht er keine Gefangenen. Mit kurzen, schmerzlosen Übergängen reiht der Engländer die Stücke aneinander und erzeugt so einen Fluss aus blubbernder Batteriesäure.
Video: Dave Clarke – Fabric 60 (Trailer)