Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. Das wusste schon George Lucas, der die berühmte Titelsequenz von S t a r W a r s mit den Worten „A long time ago in a galaxy far, far away…“ eröffnete. Und das weiß auch der Science-Fiction-Fan Jamie Teasdale alias Kuedo, der seine Obsessionen für Anime und Cyberpunk auf seinem Tumblr-Blog teilt und seine Stücke „Starfox“ oder „Flight Path“ nennt. Früher gehörte Teasdale zum Duo Vex’d, das mit seinem ultra-industriellen Klangdesign die futuristische Komponente zu Dubstep beisteuerte. Heute arbeitet er an Musik, die gleichzeitig in die Zukunft und in die Vergangenheit zu gehören scheint. Das erste Stück von S e v e r a n t heißt „Visioning Shared Tomorrows“ und beginnt mit einer Fanfare von Synthesizerposaunen, die exakt so klingen wie die falschen Bläser, die Vangelis 1982 für den Soundtrack zu B l a d e R u n n e r verwendete. Diese Synthesizer sind über das gesamte Album hinweg zu hören und werden durch verschachtelte Beats ergänzt, die an aktuelle Footwork- und HipHop-Produktionen erinnern. So entsteht ein seltsames, faszinierendes und absolut eigenständiges Gemisch, das beim Hören mit geschlossenen Augen Bilder von schwebenden Autos im strömenden Regen erzeugt (jedenfalls beim Rezensenten). Wenn Androiden träumen könnten, dann wahrscheinlich zu dieser Musik.
Stream: Kuedo – Severant (Clips)