Hotflush spielt New York, oder spielt New York Hotflush? Sepalcure ist das gemeinsame Unternehmen von Praveen Sharma und Travis Stewart aus Brooklyn. Dort entwirft Stewart zerfranste und doch mit Wehmut aufgeladene elektronische Räume unter dem Namen Machinedrum, während Sharma sich unter seinem Pseudonym Braille an Chicago und Brixton gleichermaßen versucht. Was das Duo nun als Album veröffentlicht, könnte in Zukunft die Jazziness ersetzen. Mitunter greifen Sepalcure in ihren Harmonien sogar direkt auf blue notes zurück, etwa in dem offen gestimmten Offbeat-Track „See Me Feel Me“. Dazu entströmen hochgepitchten Chorstimmen die vier Worte des Titels und werden verzerrt, karikiert, heroisiert: Das war doch auch Jazziness: body music nämlich aufzuladen mit Geschichten, die keiner Gesangsstimme, keiner Geschichte in Worten bedarf. Sepalcure cutten sehr viel Sample-Material pro Takt, sie sind schnell, ihr Klangbild ist dicht an Informationen. Von unten schiebt es mächtig aus den Subs, der beschwingte „Carrot Man“ etwa erfährt so einen Drall zur Tanzfläche. Dazu erfreuen sich Sepalcure am Rummachen mit den Rhythmen: Soca plus Stammestrommeln in „The One“, Juke in „Yu Nuh See“, UK Garage in „Breezin‘“ und „Pencil Pimp“. S e p a l c u r e erfüllt also die Jazziness-Funktion. Klingt allerdings anders: so überinformiert wie die Zeit, in der sie leben. Doch kommen sie gut zurecht in alldem, sie arrangieren ihren Infoüberschuss und klingen deshalb up to date.
Am Samstag, den 19. November 2011 feiern Sepalcure die Veröffentlichung ihres Debütalbums im S.K. Robinson in Berlin-Kreuzberg. Wir verlosen 3×2 Gästelistenplätze für die Album Release Party. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, schickt uns bitte bis Freitagmittag eine Mail mit dem Betreff Sepalcure!
Sepalcure Album Release Party
Samstag, 19.11.2011, 23.30 Uhr
Sepalcure live
Machinedrum DJ-Set
Braille
George Fitzgerald
XI
Roko
S.K. Robinson
Skalitzer Str. 36
Berlin