Die beiden Franzosen Eric Raynaud (alias Fraction) und Guillaume Eluerd (alias Nimp) nennen sich selbstbewusst-naiv, wie es nur Nicht-Angloamerikaner können, Composer. Und sie werden dem so gestellten Anspruch auch über volle Albumlänge gerecht. Auf T h e E d g e s O f T h e W o r l d geht es nicht um Tracks oder Tools, sondern um Songs, und es geht um Popmusikwissen. Oder viel eher um Liebe zu Pop, denn dieses Album ist zärtlich, leidenschaftlich, aufgewühlt, leicht-beschwingt, traurig-zäh – alles, nur nicht eindimensional. Und wer noch ein Töpfchen Eklektizismus braucht und dieses mit Namen füllen muss, bitteschön: Hot Chip, Robert Wyatt, Agoria, Fad Gadget, The Chap, Killers, Dubstep, Minimal, TripHop, New Wave, IDM – reicht das? Es ist nicht verwunderlich, dass solche Kenner Mittdreißiger sind. Andererseits klingen die Tracks auch ungestüm, wie aus dem Ärmel geschüttelt und nicht nach nächtelangen Nerdsessions über vollen Aschenbechern und qualmenden Macbooks. But you never know, vermutlich war es noch viel schlimmer. Blut, Schweiß und Streit bis aufs Messer, und am Ende klingt alles nach Buddy-Band und Bleistifthosen. Es lebe die Inszenierung – komponiere deine Welt!
COMPOSER The Edges Of The World (Infiné)
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