Seit sechs Jahren veröffentlich der Franzose Marc Antona auf Labels wie Micro-Fibres, Mobilee, Highgrade oder eben Dissonant. In diesem Zeitraum hat manch anderer schon zwei Langspieler in der Tasche, aber Antona lässt sich die Zeit, die er eben braucht. Denn seine Musik ist geprägt von einem introvertierten Minimalismus, der auf vorschnelles und überbordendes Sound-Feuerwerk vollständig verzichtet, dafür aber mit langsam aufbauenden Klanglandschaften umso effektvoller trippige Atmosphären zu kreieren weiß. Von dieser Herangehensweise zeugt nun auch sein erstes Album, das mit einem gläsernen, fast zerbrechlichem Klangbild aufwartet und dessen längste Nummer „All Against The Law“ fast zwölf Minuten Spieldauer mitbringt. Die zehn Stücke lassen sich wie ein DJ-Set ohne Unterbrechung hören und erinnern mit ihren geheimnisvollen und verspielten Hintergrund-Geräuschen und dem trockenen Bassfundament an Ricardo Villalobos unerreichtes F a b r i c-Album. Melodien sind nur im Ansatz zu hören, und glaubt man, einer Linie folgen zu können, ist sie schon wieder rhythmisch überlagert worden. Ein feines Skelett aus dünnen Hihats, trockenen Becken und losen Akkordfolgen hält diese Musik zusammen. Will heißen: karge Kickdrums statt wuchtigem Gewummer.
MARC ANTONA Rules Of Madness (Dissonant)
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