Hochkarätige Produzenten der Gegenwart befassen sich mit der Avantgarde der Vergangenheit. Im Falle von <i>Tracks & Traces Remixed</i> entsteht so eine Übersicht der unterschiedlichsten Zugriffe auf musikalisches Material. Kaum geht es hier noch um die Originale, die entstanden, als Brian Eno im Jahr 1976 für zwei Wochen auf dem Hof von Michael Rother, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius im Weserbergland zu Gast war. Shackleton benutzt eine Synthesizer-Volte von „Sometimes In Autumn“, um so etwas wie einen Leitfaden beim Zerlegen des Stückes zu haben. Beängstigend schön. Während Burger & Voigt mit ihrer Version vorführen, wie „Almost“ 1997 vor fröhlicher Geometrie gestrahlt hätte, sorgen MIT sowie The Field hier für weitere Höhepunkte. The Field lässt im Laufe von zehn Minuten aus einer nervösen 4/4-Bassdrum ganz langsam Steppengestrüpp aus Gitarrenaufnahmen rauswehen, lässt die Sounds an Präsenz gewinnen, um sie am Ende wieder verblassen zu lassen. Passiert ist hier nichts, das aber filmreif. Die Düsseldorf-Berliner Gruppe MIT schließlich formt aus „Sometimes In Autumn“ einen unbeirrbar nach vorn marschierenden Roboter. Also Neu!, Kraftwerk, Harmonia und Rother in einem Stück. So plakativ wie voller Kraft.
Tracks & Traces Remixed
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