Nach der dreijährigen Auszeit belebt Achim Szepanski seine Labels Force Tracks und Mille Plateaux wieder. Während die ersten bepopen Force-Tracks-Alben von Drei Farben House und Aldo Cadiz so tun, als sei zwischen der Techhouse-Hausse von 2000 und 2001 und heute kein Tag vergangen, gibt es auf Edith Proges Debütalbum auf Mille Plateaux Neues zu entdecken: Die ganz ruhigen Tracks konfrontieren weiche Klavierakkorde mit sparsamen elektronischen Sounds. Für das experimentelle Aufeinandertreffen von akustischer und elektronischer Musik orientiert sich Edith Progue an der Klassischen Musik – im Gegensatz zu den eher auf Jazz bezogenen Projekten wie NSI von Max Loderbauer und Tobias Freund oder Roman Flügels und Christopher Dells gemeinsamen Act. Die Tracks auf „Time“ ermöglichen eine meditative Konzentration auf die Klangereignisse. In manchen Momenten wirkt der Kontakt zwischen Klavier und Elektronik aber spannungslos, manchmal vermisst man das Dialogische. Trotzdem: ein schöner Neustart für Mille Plateaux.